Friesenkinder - Sandra DünschedeMeine Meinung zu diesem Buch ist doch eher durchwachsen.
Die Geschichte mit den Neonazis und ihren Plänen da in Nordfriesland fand ich irgendwie absurd und irgendwie auch beängstigend...ist sowas möglich?
Das Ende ist eigentlich keins, der Mord wird zwar aufgeklärt, aber die Neonazis hält keiner auf...Die Bedrohung durch diese Leute ist sowieso das ganze Buch über vorhanden. Dazu kommt noch, dass ich die Geschehnisse der letzten beiden Seiten immer noch nicht verdaut habe, aber hier will ich nicht zuviel verraten.
Tom und Marlene konnten dank frischem Nachwuchs Niklas dieses Mal nicht sonderlich mitermitteln, dafür schmiss sich Haie wieder so kräftig als Hilfs-Ermittler ins Zeug, dass es ihm beinahe Kopf und Kragen kostet. Dieses Buch ist auch nicht mehr ganz so Häkelkrimi wie die bisherigen Bücher der Serie.
Das Buch ist flüssig geschrieben und lässt sich sehr fix lesen. Ich würde mir allerdings wünschen, dass die Mitarbeiter von Kommissar Thamsen mal mehr in den Mittelpunkt gestellt werden, diese Figuren bleiben immer am Rand und sehr blass, so dass man als Leser fast den Eindruck hat, Thamsen macht da alles alleine.
"Das Erbe von Tanston Hall" - Anja MarshallAuch wenn der Titel nach alterwürdigem englischem Landadel klingt und einer Familienschmonzette über mindestens drei Generationen: in diesem Burch wird nicht nur gemordet, da wird auch gekifft und die Sex Pistols gehört.
Kate kommt auf der Suche nach ihrem verschwunden Bruder in ein Nest nahe Devonport. Schon bald sitzt sie zwischen allen Stühlen, aber vor allem zwischen Leuten, die ihr entweder gar nichts oder völlig Gegensätzliches erzählen, so dass Kate und der Leser - nicht mehr wissen, wem sie noch trauen können und wem nicht. Dieser Umstand machte für mich auch den besonderen Reiz dieses Buches aus. Ich verteilte meine Sympathien und Antipathien, um genau wie Kate ständig wieder auf neue Spuren gelockt zu werden, die mich ins Grübeln brachten und wieder zum Umdenken zwangen.
Wunderbar fand ich auch die handelnden Personen, die bis zu den Nebenfiguren wie der "Dame in Pink" sehr liebevoll gezeichnet waren.
Das Buch lässt sich sehr flüssig lesen und die Spannung treibt an zum Weiterlesen, den Schreibstil der Autorin mag ich sehr, er gefiel mir bereits in "Fortunas Schatten" und "Das Janusopfer". Ich freu mich auf weitere Bücher von ihr!