*Die Puppenmacherin* - Max Bentow
Diese Bücher haben einen entscheidenden Nachteil: man hat sie viel zu schnell durch. Fällt aber auch schwer, sie aus der Hand zu legen *lol*, es sind Pageturner.
Auch wenn sich der Kommissar wieder einiger Wildwest-Verhaltensweisen bediente, für die jeder normale deutsche Polizeibeamte ein Disziplinarverfahren an der Backe hätte, fand ich diesen Band noch besser als den ersten. Die Story war etwas weniger raffiniert als beim Federmann, aber trotzdem noch spannender.
Es wird in diesem Buch noch oft Bezug genommen auf dem Federmann, der auch namentlich noch vorkommt zwischen Trojan und Jana. Es war also doch gut, die Teile in der richtigen Reihenfolge zu lesen.
*Eifel-Kreuz* - Jacques Berndorf
Dieser 13. Eifel-Krimi (rechnet man nur die Serie mit Eifel im Titel, ohne die in einem anderen Verlag rausgebrachten Zwischenbände) um Siggi Baumeister und seine Freunde Rodenstock, Emma und Kischkewitz hat mich leider nicht überzeugt. Ich bin ein echter Fan dieser Serie, aber durch diesen Band musste ich mich regelrecht quälen. Für mich der schwächste Teil bisher.
Man hatte sich als Leser dran gewöhnt: Immer war Baumeisters Haus randvoll mit Gästen, in jedem Band wurde er einmal kräftig zusammengeschlagen und sein Haus nahm auch jedes Mal Schaden...im schlimmsten Fall brannte es ab, im besten Fall wurde nur die Begrenzungsmauer des Gartens umgefahren. Das war immer wunderbar verlässlich. Das in diesem Band sowohl Baumeister als auch sein Haus verschont blieben war nur noch das Tüpfelchen auf dem i in einer Story die irgendwie so ganz anders war als die vorherigen Teile, schon allein, weil hier aus gesellschaftlichem/wirtschaftlichem Filz am Schluss nicht wieder eine familiäre Angelegenheit wurde wie sonst.
In der Handlung schlug sich deutlich die Meinung des Autors über die katholische Kirche nieder. Dem aufgeklärtem Leser dürfte durchaus klar sein, was bei der katholischen Kirche im Argen liegt...aber die hier geschilderten Umstände ließen sich nicht so recht mit der Eifel 2006 in Verbindung bringen, eher mit dem finsteren Mittelalter. Mag ja sein, dass einige abgelegene Eifeldörfer noch recht rückständig sind in dieser Beziehung, aber Manches empfand ich als zu weit hergeholt.
Ich hoffe auf Band 14!
*Die Tote am Watt* - Gisa Pauly
Ich habe dieses Buch bis Seite 78 durchgehalten...das sind immerhin 18 Seiten mehr als die Mindestzahl, die ich bei jedem Buch durchhalte, bevor ich mich bei Missfallen für Weiterlesen oder Aufgeben entscheide.
*Die Tote am Watt* steht auf dem Cover...und *Ein Sylt-Krimi* steht drauf....und *Mamma Charlotta ermittelt* steht drauf. Und da fangen meine Probleme mit dem Buch an. Ich finde die Story mit dem Mord an einer reichen Witwe, die niemand leiden konnte, durchaus interessant in ihre Anfängen, die ich bisher gelesen habe incl. Kommissar Erik Wolf und seinem Helferlein Sören. Wäre schön, wenn die beiden einfach alleine weiterermitteln würden. Tun sie aber nicht, weil Mamma Charlotta sich einmischt. Muss sie ja auch, steht ja auf dem Cover, dass es *ihr* Fall ist.
Mamma Charlotta ist eine ziemlich temperamentvolle Italienerin, die mir persönlich den letzten Nerv raubt indem sie sich überall aufdrängt und einmischt. Vermutlich, weil bei mir südländisches Temperament auch schlicht nicht vorhanden ist.
Schade, ohne sie hätte ich das Buch gern weitergelesen. Liegt wohl an mir, gibt bestimmt Leser, die Leute wie Mamma Charlotta mögen. Ich nicht...
Fazit: Kartoffelbrei
*Hühnergötter* - Lautenbach/Ebend
Ja, was soll ich dazu schreiben...ein kleines schmales Büchlein mit gerade mal 156 Seiten in großer Schrift. Mehr eine Kurzgeschichte und blitzschnell durchgelesen.
Die Story an sich war gut erdacht und logisch in sich. Nur leider blieben die handelnden Personen ausgesprochen farblos (kein Wunder bei der Kürze der Geschichte) und ich bin der Meinung, man hätte mehr daraus machen können. Einzig der geistig zurückgebliebene Marten zeigte etwas Profil.
So bleibt nur mein Fazit: gelesen, war ganz nett - und vermutlich wird von dem Buch nicht viel bei mir hängenbleiben.
*Das Skelett vom Bliesgau* - Elke Schwab
Von allen Büchern der Serie um Anke Deister und Kullmann (a.D.) war dies das für mich das bisher beste
Dieses Buch enthält soviele raffinierte und witzige Ideen und so viele Wendungen und Überraschungen, dass andere Krimiautoren daraus vermutlich drei Bücher gemacht hätten. Auch die Idee, dass innerhalb des Buches die rothaarige Autorin Sybille witzelt, sie würde ein Buch *Das Skelett im Bliesgau* schreiben fand ich süß. Immerhin ist die Autorin Elke Schwab auch rothaarig.
Das Spiel mit den Autoren, ihrer Arbeit, ihren Wünschen und Zielen machte das Buch sowieso zu etwas Besonderem, es war ein richtiger Blick hinter (ok, ziemlich ruppige) Kulissen.
Das Buch war durch kurze Kapitel und schnelle Wendungen sehr kurzweilig und lies sich kaum aus der Hand legen ...und ich habe über die geschickt gestrickte Handlung sogar meine Probleme mit der von der Autorin bevorzugten Schreibweise von wörtlicher Rede (*sie sagte*..*sie meinte*..*er fragte*) vergessen.