TOMS Krimitreff

Autor Thema: silberfischchen liest gerade...  (Gelesen 111784 mal)

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #195 am: 17. November 2013, 08:19:17 »
Harry Quebert habe ich immer noch nicht weitergelesen...mal schauen, was haben wir denn noch an Krimis gelesen seit meinem letzten Posting (waren mehr Nicht-Krimis die letzte Zeit)

*Friesenwut* - Harry Pundt
Andauernde Stammtisch-Phrasen zum Thema Bankenkrise. Aber bis kurz vor Schluss fand ich das Buch trotzdem nicht schlecht, weil der Schreibstil gut war und Land und Leute interessant und intensiv beschrieben waren. Ja, gut, wer des Plattdeutschen nicht halbwegs mächtig ist, zumindest was das Verstehen angeht, kriegt vielleicht etwas weniger mit *gg Aber das ging bei mir. Seltsamerweise blieb aber gerade das ermittelnde Duo blass und konturlos.
Das Ende war dann wirklich nur noch ärgerlich!
:4K

*Eifel-Krieg* - Jacques Berndorf*
Berndorf liefert in seinen Eifel-Krimis immer wieder den Beweis, dass er zu den besten deutschen Krimi-Autoren gehört, der Mann versteht sein Handwerk.
Auch Eifel-Krieg ist wieder ein blitzsauberer Krimi, der die Spannung konstant hochhält und zum Finale noch einmal steigert. Auch in diesem Buch finden wir wieder das Verlässliche: Baumeister wird zusammengeschlagen (dafür bleibt dieses Mal sein Haus stehen). Leider stirbt in diesem Band Satchmo, der auch mir im Laufe der langen Jahre ans Herz gewachsen war..ich erinnere mich noch, wie Satchmo als kleines Katerbaby vor vielen vielen Bänden bei Baumeister einzog.
Das Interessanteste an diesem Buch mit dem Thema Neonazis war für mich die Neutralität, mit der die Protagonisten Siggi Baumeister und seine Freundin,die Staatsanwältin Tessa an die Sache rangingen: Alle sagen, das sind Neonazis auf diesem Buernhof, aber die beiden interessiert nicht, was alle sagen. Sie wollen Beweise und Fakten. Wenn die Beweise dann sagen *ja, das sind Neonazis* ist das ok, aber die beiden weigern sich, sich vorschnell auf eine "böse Seite" festzulegen und verlieren keinen Aspekt und keinen Beteiligten aus den Augen.
:9K

*Heinermädsche* - Ann-Sophie Aigner
Dieses Buch hat mich leider ziemlich enttäuscht.
Das Buch wurde angekündigt als voller Witz und überzogener Situationen. Nur leider fand ich den Witz nicht und ohne den sind überzogene Situationen alles andere als komisch. Für mich war es nichts weiter als eine Aneinanderereihung absurder Situationen, die ohne angemessenen schwarzen Humor und/oder Wortwitz leider zu Rohrkrepierern wurden.
Dazu kamen noch handwerkliche Schwächen wie Logikfehler (zeitliche Einordnung), inhaltliche Fehler (Verwechslung) und viele Rechtschreibfehler.
Auf der Plus-Seite steht aber eine sehr gute Idee
:2K

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #196 am: 02. Januar 2014, 18:14:48 »
Jetzt muss ich erst einmal gucken, welche Krimis ich seit dem letzten Posting gelesen habe...In letzter Zeit habe ich irgendwie mehr andere Bücher gelesen *g

*Das Grab in der Eilenriede* - Marion Griffiith-Karger
Die Bücher von Marion Griffith-Karger lassen sich sehr fluffig lesen, so auch dieses.
Die Personen sind sehr authentisch und sympatisch, als Leser fühlt man sich irgendwie bei ihnen zuhause. Verstärkt wird das noch, wenn man die Gegenden kennt - das Buch spielt wie alle anderen der Reihe auch in Hannover - und genau mitfühlen kann, wenn sich die Kommissarin und ihr Lebensgefährte mittags durch die proppenvolle Markthalle schieben, um etwas zu essen. Da sie das sehr regelmäßig machen (so dass ich schon fand, die essen in dem Buch mehr als das sie ermitteln) wusste ich auch bei einigen Gerichten auch, wo man die in der Markthalle bekommt *g*
Der Fall selbst ist etwas unübersichtlich, besonders im Hinblick auf die spätere Auflösung, aber das macht die geschmeidige Erzählweise wieder wett.
:7K

*Der Teufel von Herrenhausen* - Marion Griffith-Karger
Jesses, dieses Buch war ja schon Gehirnjogging mit der Fülle an handelnden Personen, die oft auch verflixt ähnliche Namen hatten und teilweise als Großfamilie irgendwie miteinander verwandt waren...und der hatte mit dem ein Verhältnis, der andere glaubte aber, dass die mit dem anderen ein Verhältnis hatte ...und irgendwie musste ich echt zusehen, den Faden nicht zu verlieren *g
Ansonsten machte es aber auch wieder viel Spaß das Buch zu lesen, auch wenn mir zeitweise auf den Zeiger geht, wie sich jede Frau zwischen 13 und 93 dem attraktiven männlichen Teil unseres (miteinander liierten) Ermittlerduos an den Hals schmeißt. Der Kerl muss aussehen wie ein griechischer Gott  :top1
:7K

*Die Tote am Kröpcke* - Marion Griffith-Karger
Über 2/3 des Buches war dieser Band für mich der schwächste aus der Wiegand-Reihe. Wenig Krimi, eine Leiche, kaum Ermittlungsarbeit, aber ganz viel privates Geplänkel, das zum Teil sehr realitätsfern wirkte.
Zu Beginn des letzten Drittels nahm das Buch dann Fahrt auf und es wurde richtig spannend. Reichte dann aber nur noch, um das Buch auf 5 Kartoffeln zu bringen.
:5K

*Nur eine böse Tat* - Elisabeth George
hm...auf der einen Seite könnte ich über dieses Buch nur mosern....dieses ewige Gezicke zwischen Havers und Ardery war ermüdent, dünne Story, entschieden zu viele Klischees verwurstet, was die italienische Polizei angeht und jetzt eiert Lynley nicht mehr mit Helen rum sondern mit Daidre (der erfahrene Leser weiß, wie lange das damals mit Helen gedauert hat, richten wir uns also auf genauso eine lange Drumrumschleichzeit mit Daidre ein...)
Auf der anderen Seite: gerade weil ich die wie vernagelt agierende Barbara Havers in diesem Buch stundenlang hätte schütteln können, weil mich dieser miese Klatschreporter Mitch nonstop wütend gemacht hat und weil ich irgendwann nur noch hoffte, dass Barbara mit der Geschichte auf die Nase fällt und sie Unrecht hat, finde ich, dass es ein verdammt gutes Buch ist. Es hat mich abgeholt und mitgenommen, es hat mich emotional gepackt. Trotz einer Handlung, bei der ich mich ständig fragte, wie die Autorin um Himmels Willen die restlichen Seiten noch füllen will (immerhin 863), konnte ich nicht aufhören zu lesen, die Neugierde trieb mich immer weiter. Na, wenn das kein Indiz für ein gutes Buch ist, weiß ich auch nicht ;)
Positiv zu vermerken sei noch, dass ich den Wechsel zwischen den Schauplätzen London und Lucca in der Toskana sehr reizvoll fand, weil er Abwechslung mit sich brachte. 
:9K


Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #197 am: 03. Januar 2014, 17:08:21 »
Ich habe während der Wartezeit beim Friseur "Urlaub mit Kullmann" von Elke Schwab angefangen, aber leider hat es mich auf den ersten 38 Seiten noch nicht überzeugt...irgendwie zu gewollt und bemüht alles...

Offline maymorning

  • schwebt im Krimihimmel
  • *******
  • Beiträge: 2067
  • Denn der Wind kann nicht lesen...
    • Willkommen auf meiner Homepage
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #198 am: 03. Januar 2014, 17:31:09 »
Vielleicht warst Du nur zu gespannt auf Deine neue Kurzhaarfrisur?
...denn der Wind kann nicht lesen

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #199 am: 05. Januar 2014, 19:15:28 »
Ich habe während der Wartezeit beim Friseur "Urlaub mit Kullmann" von Elke Schwab angefangen, aber leider hat es mich auf den ersten 38 Seiten noch nicht überzeugt...irgendwie zu gewollt und bemüht alles...

Dieses Buch war ein echter Rohrkrepierer. Langweilige Story, altbacken, abgedroschene Sprüche und ehrlich gesagt, weiß ich nichtmal, warum ich es überhaupt zu Ende gelesen habe. Vielleicht weils eh nur 229 Seiten waren...

Die Frau Schwab kanns eigentlich besser...

:1K

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #200 am: 06. Januar 2014, 20:09:28 »
Jetzt lese ich einen der aktuellen emons-Landkrimis (also aus dem zweiten Vierersatz *g*) und zwar "Der Huf des Teufels" von Bent Ohle und bin jetzt schon begeistert.

Besonders schön, dass das Buch hier in der Region spielt :top1

Offline mira

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 858
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #201 am: 07. Januar 2014, 15:50:38 »
dachte ich hätte mich verzählt aber Du hast der Elisabeth George 9 Kartoffeln gegeben.
Deiner Meinung kann ich mich nur anschließen, die Havers hat mich zur Weißglut getrieben. Wollte sie auch irgendwie zur Räson bringen und zurufen, nun gib endlich auf. Und doch habe ich sie dafür bewundert, wie sie hartnäckig blieb.  Dazu noch der Schluß, der dann wieder für eine absolute Überraschung sorgte, das alleine war schon eine extra Kartoffel wert.

Wer sich also wahnsinnig aufregen will, ganz sicher ist, dass Havers alles falsch macht, was falsch zu machen geht, Lynleys Oberschichtengehabe auf den Keks geht, der möge sich den dicken Schmöker vornehmen und unsere

:9K

nachlesen.
möge Euch das Leben wohl gesonnen sein, mira

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #202 am: 08. Januar 2014, 20:53:01 »
*hihi* Freut mich, dass ich nicht alleine bin mira!
Und der Schluss war wirklich klasse, auch wenn die Frau damit einfach nur ihren eigenen Allerwertesten gerettet hat *g

"Der Huf des Teufels" - Bent Ohle
Dies war nun der siebte der emons-Landkrimis, den ich gelesen habe und ich bin restlos begeistert.
Das Buch spielt in der "Pferdegegend" zwischen Celle, Braunschweig und Hannover inmitten von Gestüten und Höfen.  Dies fand ich schon gleich besonders reizvoll, weil das ja hier ganz nah dran ist. Ich wusste genau, über welche Landstraßen man gerade fährt und nickte bei der Feststellung, dass in Hannover und Braunschweig die nächsten Ikea-Läden sind.
Das die beiden Täter in diesem Buch von Anfang an bekannt sind, tut der Spannung überhaupt keinen Abbruch, weil man sich bei diesen beiden nie sicher sein kann, was die noch anstellen. Diese beiden werden so lebensnah und durchtrieben vom Autor geschildert, dass es dem Leser kalt den Rücken runterläuft.
Absolut gelungen die Verknüpfung mit Max und Moritz, die als Leitthema durch das ganze Buch führen. Auch Max und Moritz waren kriminell; sie vergifteten Tiere und verletzten Menschen schwer. Ebenso wie die beiden - ebenfalls Max und Moritz, aber im verklärten Sinne genannten - Nachwuchs-Kriminellen in diesem Buch. Jedes Kapitel wird mit Versen aus Max und Moritz von Wilhelm Busch eingeleitet mit deutlicher Parallele zu den dann folgenden Geschehnissen.
Auch der Humor bleibt in dem Buch nicht auf der Strecke und das Lesen macht einfach Spaß!
:9K

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #203 am: 10. Januar 2014, 16:49:54 »
*Wenn der Acker brennt* - Brigitte Märker
Hier haben wir nun den nächsten emons Landkrimi   :buch
Dieser vereint gleich eine Liebesgeschichte a la Nora Roberts mit einem Familiendrama a la Kate Morton mit einem spannenden Krimi mit einem ziemlich widerlichen Bösewicht. Allerdings fand ich die plötzliche Läuterung des fiesen Gesellen auf den letzten Seiten dann doch ziemlich absurd.

:5K

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #204 am: 29. Januar 2014, 20:46:04 »
Ich lese gerade einen ziemlich schrägen Krimi mit "Dierk Gewesen und die glorreichen Sechs"  von Christian Gailus.

Ziemlich Banane und ziemlich guuuut *lach*

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #205 am: 31. Mai 2014, 21:01:00 »
*Duell* - Arnaldur Indridason
In diesem Buch führt uns Indridason zurück in das Jahr 1972. Eine Zeit ohne genetische Fingerabdrücke, aber mit abgehörten Telefonen und kaltem Krieg.
Als ein Junge in einem Kino in Reykjavik erstochen aufgefunden wird, befinden wir uns plötzlich mitten in einem Ränkespiel der amerikanischen und russischen Agenten zur Zeit der Schachweltermeisterschaft zwischen Spasski und Fischer. Auch die Engländer und Isländer mischen mit, ungeachtet dessen, dass ihr Interesse doch mehr auf dem sogenannten Kabeljaukrieg zwischen den beiden Ländern liegt.
Inmitten dieses diplomatischen Eiertanzes macht sich Marian Briem auf, den Mörder des jungen Ragnar zu finden. Marian Briem kennen wir aus der Erlendur-Reihe als den alten pensionierten ehemaligen Chef und Mentor von Erlendur.
Was mir an diesem Buch ganz besonders gefällt ist die Tatsache, dass die Handlung nicht nur in der Zeit zurückgedreht wurde sondern auch wieder auf einen alten klassischen, schnörkellosen Agenten-Krimi, bei dem der Fall im Mittelpunkt steht, nicht die Befindlichkeiten eines Ermittlers. In einem zweiten Erzählstrang erfahren wir noch von der Kindheit des Marian Briem und seiner Tuberkolose-Erkrankung, aber diese Einschübe sind angenehm kurz und interessant.
Auf der letzten Seite erscheint dann noch Erlendur...als junger Verkehrspolizist...
Eine klare Leseempfehlung und 10 Kartoffeln
:10K


*Friesenlüge* - Sandra Dünschede
An dieses Buch bin ich mit gemischten Gefühlen rangegangen. Bis zum Schluss hatte ich noch gehofft, dass Marlene den Anschlag am Ende des letzten Buches dieser Reihe doch noch überlebt hat...aber war nicht...und wieder saß ich da und überlegte, was Krimiautoren dazu bewegt, nette und beliebte Protagonisten ihrer Bücher zu killen. Karin Slaughter hat Jeffrey Tolliver gekillt und Ann Cleeves hat Fran umgebracht. Und Sandra Dünschede hat nun Marlene auf dem Gewissen.
Ob das ein geschickter Schachzug war, wage ich mal zu beweifeln, denn ich dürfte nicht die einzige Krimileserin sein, die inzwischen die Nase gestrichen voll hat von vom Schicksal gebeutelten Ermittler. Aber offenbar gehören glückliche Paare nicht in Krimireihen und so durfte Tom in diesem Buch sich auch genüsslich gehen lassen und den gemeinsamen Sohn vernachlässigen vor Trauer um Marlene (deren Tod nunmehr 18 Monate her war).
Der Fall selbst plätscherte unaufgeregt vor sich hin, allerdings fluffig zu lesen, nur der Täter kam dann etwas zu sehr wie Kai aus der Kiste.
Eine Bereicherung war auf jeden Fall der neue Kollege Peer aus Hamburg, bei dem ich davon ausgehe, dass wir von dem noch mehr lesen werden.
Ich vergebe fünf Kaartoffeln, weil ich immer noch wegen Marlenes Tod beleidigt bin.
:5K


*Gnadenhof* - Jürgen Seibold
Nicht ganz so überzeugend wie der erste Teil "Rosskur", aber wieder durchaus sehr charmant und fluffig zu lesen.
Allerdings erinnerte die Schlussszene mit allen Verdächtigen und Beteiligten in einem Raum doch etwas zu sehr an Agatha Christie *g
:7K


*Radieschen von unten* - Frida Mey
Ein knuffiger und unterhaltsamer Häkelkrimi für zwischendurch
:6K


*Ostfriesenfeuer* - Klaus-Peter Wolf
Ich bin von diesem Buch nicht ganz so angetan, was aber auch damit zu tun hat, dass ich keine Bücher mag, in denen Menschen gefangen gehalten und misshandelt werden.
Die unglaubliche Spannung, die sich im letzte Drittel aufbaute stand im krassen Widerspruch zu dem Slapstick mit Rupert und dieser neuen vorrübergehenden Vorgesetzten, die mir wie eine Comicfigur erschien. Da war mir auch insgesamt "to much". Rupert hätte Mallorca gereicht, musste es auch noch die Story mit dem Lottogewinn sein? Reichte es nicht, Eike reinzuziehen, musste Weller auch noch zum Treuetest. Und wo waren Eikes Vater und seine Freundin, als alle Welt nach ihm suchte? Irgendwie unlogisch, dass die nicht vor Ort waren.
Von mir gibts dieses mal nur fünf Kartoffeln.
:5K


*Felsenfest* - Jörg Maurer
Auch wenn ich zu Anfang ein paar Probleme hatte, irgendeinen Zusammenhang zu finden und die Story in der ersten Hälfte des Buches auch eher handlungsarm war, basiert das Buch doch auf einer raffinierten und skurrilen Idee.
Es gab ihn diesem Buch so viele Verdächtige und so viele Möglichkeiten zum Mitraten, wers denn nun war, dass es ab Mitte des Buches richtig Spaß gemacht hat mit welchen Hinweisen der Autor immer wieder um die Ecke kam.
Interessant auch, dass hier ein Handlungsstrang auch im Jahr 1294 spielt.
:8K


*Inselfluch* - Kerstin Michelssen
"Inselfluch" beginnt recht gemütlich. Eine Familie begibt sich auf eine schwedische Insel, um die Asche der verstorbenen Mutter bzw. Stiefmutter dort ins Meer zu streuen. Der eh schon durch das Schicksal gebeutelte Haupt-Protagonist Sebastian ist eher widerwillig dort, was der geneigte Leser in Anbetracht dieser "schnuckeligen" Verwandtschaft absolut verstehen kann.
Irgendwann aber wird aus dem Familiendrama eine Horrorstory, deren Spannung permanent ansteigt. Durch eine beeindruckende und unter die Haut gehende Erzählweise schafft es die Autorin, dass der Leser eine Gänsehaut bekommt, während ihn die Geschichte dieser Familie irgendwann verflixt an die zehn kleinen Negerlein erinnert und er Angst bekommt, jemals wieder in den Keller zu gehen.
9 Kartoffeln und eine klare Leseempfehlung für alle, die eh nicht vorhatten, auf eine einsame schwedische Insel zu fahren!
:9K


*Deiner Seele Grab* - Inge Löhnig
Für mich der beste Dühnfort aus der ganzen Serie :)
Ein heißes Thema, der Umgang mit Alten und Demnzkranken. Die ganze Palette, die auf die Angehörigen einprasselt, wird thematisiert. Angefangen von der Suche nach bezahlbaren Putz- und Pflegekräften - auf dem polnischen und moldawischen Arbeitsmarkt - über das Gefühlschaos und die Hilflosigkeit der der Angehörigen bis hin zur Gier der potentiellen Erben.
Alles verpackt in einen spannenden Krimi, den ich nicht mehr aus der der Hand legen mochte.
:9K

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #206 am: 07. Juli 2014, 17:20:40 »
*Mord ist aller Laster Anfang* - Ann Granger
Der Auftakt zur Mitchell und Marby Reihe....schnell und nett zu lesen und sehr beschaulic Am Ende war mir dann zu wenig Beziehungskiste mit "schreib mal ne Karte"
Naja, wenn ich auf ME-Tischen nochmal Teile der Reihe finde, werd ich zuschlagen, aber bewusst jetzt weiterlesen brauch ich die nicht.
:5K

*Tod in der Marsch* - Hannes Nygaard
Solide, wenn auch wenig überraschende Krimihandlung, sympathisches Ermittlerteam und erstklassig geschrieben.
Nun habe ich nur ein Problem: Das ist der Auftakt einer Serie und das bedeutet ziemlichen Zuwachs auf meiner Wunschliste *gg*
:8K

*Echo einer Winternacht* - Val McDermid
Oh jesses....total emotionslos und eindimensional. Definitiv mein erster und letzter McDermid!
3 Kartoffeln, weil wenigstens die (einfältige) Handlung in sich schlüssig war *lol*
:3K

*Ostseesühne* - Eva Almstädt
Das Buch ist ausgesprochen kurzweilig und sehr rund.
Ich malte mir die ganze Zeit alle möglichen Szenarien aus, was da wohl vor sich gegangen ist und wer dahinter steckt, aber ich muss zugeben: Die Autorin hat mich gnadenlos in die Irre geführt.
Ich bleibe ein Fan dieser Serie!
:9K

*Drum stirb auch du* - Claus Beling
Ich gebe offen zu: der Anfang dieses Buches hat mich zuerst ziemlich frustriert. Die Teehändlerin Emily mit dem absoluten Gedächtnis wird von einem Mann bedroht, den sie mit ihrer Aussage ins Gefängnis gebracht hat und der nun wieder auf freiem Fuß ist.
Na prima, dachte ich mir: und das jetzt 316 Seiten lang, ständige Bedrohung der armen Frau? Schon ein paar Seiten weiter änderte sich die Situation schlagartig und ich tappte im Dunkeln hin und her und rätselte, wer nun und warum und was soll das bedeuten...
Nicht nur der Krimi selbst, auch das außergewöhnliche Umfeld Jersey macht dieses Buch ausgesprochen lesenswert. Segen und Fluch des absoluten Gedächtnisses - wie ist es, wenn man nichts vergessen kann, selbst wenn man will, wenn dieser Selbstschutz bei einem Menschen nicht vorhanden ist?
Dazu die Nebenhandlung, in der ein Arzt sich über das vom Vater eines verunfallten Kindes religiös motivierte Verbot von Verwendung von Blutkonserven hinwegsetzt, um damit seinen hippokratischen Eid zu erfüllen und das Leben über alles andere - auch die Religion - zu stellen... und dann verklagt wird vom Vater des geretteten Kindes.
Auch dieser zweite Band um Emily Bloom hat mich wieder vollständigt überzeugt und ich hoffe, es gibt bald einen dritten Band!
:10K

*Grappa sieht rosa* - Gabriella Wollenhaupt
Wie immer ist die Autorin mit ihrer Figur Grappa direkt am Puls der Zeit. Es geht in erster Linie um Putin und seine Ächtung der Homosexualität, außerdem zB noch um den neuen Papst und die Gerichtsverfahren um die NSU-Morde.
Auch dieser Teil hat wieder großen Spaß gemacht, über das Kapitel mit Vollhorst habe ich Tränen gelacht - wann hat man in einem Krimi schon mal ein aggressives Schabrackentapir-Männchen?
Einziger Wehmutstropfen und darauf basiert auch der  Kartoffelabzug: Die Motive des Mörders, seine verschiedenen "Auftritte", seine Handlungen, sein Wesen machten für mich in ihrer Zusammensetzung keinen Sinn, waren für mich schlicht nicht nachvollziehbar, weil alles irgendwie nicht zusammen passte.
:7K

*Mordseekrabben* - Krischan Koch
Ein herrlicher Krimi für und über die Urlaubszeit.
Thies hat es im Urlaub mit seiner Frau Heike und den Zwilligen Telje und Tadje aus Fredenbüll auf die benachbarte Insel Amrum verschlagen. Durch das nahe Reiseziel sind natürlich auch wieder Antje, Piet, Bounty und der ganze Rest der Stammkunden De Hidde Kist mit dabei, immerhin gibt Bounty mit seiner Band Stormy Weather ja ein Konzert zugunsten der Löffelente auf Amrum.
Was haben wir sonst noch? Einen Toten, der immer wieder irgendwo wieder auftaucht und dann wieder verschwindet (im Inselkino läuft parallel "Immer Ärger mit Harry"), dann einen Toten in der Dusche (im Inselkino läuft "Psycho"). Desweiten haben wir zwei Krähen, die eine Handgranate zünden und die halbe Vogelwarte in die Luft jagen, Labskaus als Mordwaffe und den trommelnden nackten Schamanen Jörg-Peter. Und als Running Gag noch den kleinen sizilianischen Schutzgeld-Eintreiber der Mafia, der von den Inselbewohnern, die ihn partout nicht ernst nehmen, immer wieder auf die Nase bekommt.
Thies und seine Kollegin Nicole aus Kiel haben wieder alle Hände voll zu tun :)
:9K

*40 Stunden* - Kathrin Lange
Wirklich spannend, sehr gut geschrieben und fluffig zu lesen.
Lediglich diese Trulla Dr. Geiger war ein wandelndes Klischee..
:9K










Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #207 am: 29. August 2014, 09:52:50 »
Ich habe in letzter Zeit nur recht wenige Krimis gelesen...

*Inselgrab* - John Theorin
Im Gegensatz zum dritten Teil der Öland-Reihe gefiel mir dieser vierte wieder gut. Allerdings braucht man beim Lesen einen langen Atem. Leicht zu lesen ist das Buch nicht und die ausführlichen Berichte aus den Gulags hätte ich in der Intensität auch nicht wirklich gebraucht...
:7K  und die Empfehlung die Teile 1,2 und 4 zu lesen *g* - 3 fehlt nicht wirklich, wenn man ihn auslässt

*Seelenkälte - ein Fall für Suna Lürssen* - Kerstin Wassermann
Auch der zweite Teil um die Privatdedektivin Suna Lürssen hat mir wieder sehr gut gefallen. Klasse Schreibstil und eine logische und dabei raffinierte Handlung, der Leser tappt ziemlich im dunkeln rum *g
Die Personen sehr authentisch und auch die Umgebung bildlich vorstellbar. Nix zu meckern dran!
:8K

*Schattenjagd* - Kerstin Wassermann
Dieses Buch hat mir nicht so gut gefallen, wie die Suna-Lürssen-Reihe. Aber weil der Schreibstil und die Personen mich wieder völlig überzeugt haben, gibts trotzdem sieben Kartoffeln, auch wenn ich die Handlung teilweise arg konstruiert und das Handeln der Hauptprotagonistin doch teilweise ziemlich unglaubwürdig fand. Ich habe bis zum Schluss nicht kapiert, warum sie bei der Polizei nicht alles auf den Tisch gelegt hat, was sie wusste, es gab nämlich leider keinen nachvollziebaren Grund für dieses Handeln...
:7K

*Todesengel von Föhr* - Heike Denzau
Schreibstil erstklassig, Figuren authentisch, Story hanebüchen.
Bis kurz vor Schluss hätte das Buch deshalb von mir auch noch vier Kartoffeln bekommen, aber dann beschloss die Autorin der bemitleidenswerten Hauptprotagonistin noch zwei weitere Jahre aufzubürden, zu den sieben, die sie den Mist schon durchgehalten hat (jede normale Frau wäre da eh schon in der Klappse gewesen) Ich hatte ehrlich gesagt auch "endlich" gedacht, als die sieben Jahre rum waren..und dann doch noch mal von vorne *hmpf*
Nee, nicht überzeugt...zuviel Unlogik...aber was erwartet man von einem Buch über ein unsichtbares Buch. Den Thrill habe ich auch nicht wirklich gefunden, die bösen Satanisten empfand ich jetzt nicht wirklich als besorgniserregend.
:3K


*Fjord* - Halvar Beck
War nicht schlecht und teilweise auch gruselig, vor allem die Figur des Runar. Ein paar Seiten mehr hätten dem Buch aber mehr Tiefe geben können.
:6K

*Das Hexenmädchen" - Max Bentow
..habe ich abgebrochen. Wenn ich zwei Sachen in Krimis und Thriller nicht mag, sind es Geiselnahmen/Gefangenhaltung und wenn Kinder die Opfer sind. Hier hatte ich beides auf einmal.  Schade, ich habe die Reihe sonst gern gelesen und vor allem hatte ich im letzten Band das Gefühl, dass sich der Ermittler Nils Trojan angenehm weiterentwickelt hat. Leider fällt auch er in diesem Buch auf steinzeitliches Verhalten zurück.


Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #208 am: 21. Oktober 2014, 15:26:38 »
*Einen Tod musst du sterben* - Susanne Mischke

Also man musste ja ziemlich lange warten auf einen neuen Völxen-Krimi, aber das Warten hat sich gelohnt.
Das war für mich der beste Band der Reihe bisher und ich konnte das doofe Ding kaum aus der Hand legen :signlol

:9K

Offline silberfischchen

  • hat schon einen ganzen Kriminalroman gelesen
  • ****
  • Beiträge: 816
    • fammats
Re:silberfischchen liest gerade...
« Antwort #209 am: 23. November 2014, 14:15:44 »
*Die trüben Wasser von Triest* - Roberta de Falco

Dieses Buch wurde auf der großen jährlichen Buchvorstellung unseres örtlichen Buchhändlers vorgestellt und uns von der einen Buchhändlerin wärmstens empfohlen. Leider teile ich ihre Begeisterung nicht.

Einen Großteil des Buches nimmt das Privatleben des Kommissars ein, ein altmodischer, spleeniger und übergewichtiger Kerl, der permanent mit seiner Diät kämpft, mit seiner Frau über Kreuz liegt und die renitente Tochter läuft auch völlig neben der Spur. Dass er der Fall nicht sofort als Selbstmord deklariert können wir nur seinen beiden jungen Helferlein Elettra und Valerio verdanken. Als die beiden dann noch eine Affaire miteinander beginnen, wurde der Platz für die Krimihandlung noch enger.

Achja, eine Krimihandlung gab es ja auch noch, sehr multikulti und vor vielen Jahren in Auschwitz beginnend geht es darin um sehr viel Hass und Gier. Die schlimmen Geschehnisse haben mich allerdings nicht wirklich erreicht und kalt gelassen, vermutlich weil dies alles zu kurz abgehandelt wurde. Wär ja sonst auch nicht mehr genug Platz im Buch für den Kommissar gewesen, den ich am Schluss dann wirklich für die überflüssigste Person in dem Buch befand...gelöst haben den Fall eigentlich die anderen beiden.

An der Auflösung waren dann wirklich alle Protagonisten des Buches irgendwie beteiligt und die Zufälle waren wirklich erstaunlich. Das muss auch der Autorin aufgegangen sein, denn immerhin rechtfertigt sie sich am Schluss im Gespräch zwischen Elettra und der Staatsanwältin gleich noch selbst, als sie die Staatsanwältin sagen lässt, dass sowas ja nicht mal dem ausgefuchsesten Krimiautor einfallen würde...*aua*

Vom Schreibstil her jedoch gut und die Grundidee der Krimihandlung auch...das wars dann aber auch...

:2K