TOMS Krimitreff

Autor Thema: Jussi ADLER-OLSEN - "Erbarmen"  (Gelesen 3931 mal)

Erlendur

  • Gast
Jussi ADLER-OLSEN - "Erbarmen"
« am: 08. Dezember 2009, 10:41:57 »
So , „Erbarmen“ von Jussi ADLER-OLSEN kann ins Bücherregal und ich kann hier einmal meine persönlichen Eindrücke schildern.

Eine richtige Rezension werde ich nicht erstellen, da ich es als unfair gegenüber den deutschen Krimi-Autoren empfinde, welche ich immer durch meine „kriminalistische Brille“ beäuge und dann kritisiere..

Die Skandinavier, Amerikaner und Engländer können bei mir ihre literarischen Freiheiten „ausleben“, da ich den „Amtsapparat“ der jeweiligen Dienststellen nicht kenne.

Hauptsache die Story ist unterhaltsam !


Auf ERBARMEN bin ich beim üblichen Stöbern in TOMs bevorzugter Buchhandlung gestoßen.
Gekauft habe ich es dann eigentlich nur, wegen des Namens des Autors :   Jussi ADLER-OLSEN.
Das klang für mich wie  Alexej  Meier-Özdemir !

Und ich wurde nicht enttäuscht.

Der Protagonist und sein Assi  sind mal etwas Anderes.
Vizekommissar Carl MOERG  lebt getrennt von seiner Ehefrau , gemeinsam mit deren pubertierenden  Sohn (ist  jedoch nicht sein  eigener ) in Kopenhagen. In der häuslichen Gemeinschaft befindet sich noch ein Untermieter als ewiger Student.
Dieser führt auch den Haushalt des Kommissars !!!

Carl MOERG ist  z.Zt. traumatisiert, da er gerade einen Einsatz  schwer verletzt überlebt hat, wo einer seiner Kollegen getötet wurde und ein weiterer Querschnittgelähmt ist.
Dazu kommt eine männliche Putzkraft des örtlichen Polizeipräsidiums, einem Asylbewerber namens ASSAD, der immer mehr zu MOERGs Assistenten wird.
Schon eine interessante Truppe , MOERG, der Asylbewerber und der Querschnittgelähmte.

Es ist auch der erste Krimi, der mich hin und wieder zum Schmunzeln brachte.

MOERG trifft ASSAD gleich Oxident meets Orient !

Wenn der Schriftsteller ADLER-OLSEN von einigen Kritikern als der „neue“ Stieg Larsson gefeiert wird, so kann ich den Hype nicht nachvollziehen. Zumal ich der Ansicht bin, dass LARSSON zu hoch gejubelt wird. Seine Wälzer haben doch einige Längen und LIESBETH zuviele übernatürliche/außergewöhnliche „Kräfte“ - aber Ansichtssache !!!

Aber ADLER-OLSEN hat für mich gute Unterhaltung abgeliefert und ich freue mich bereits auf den 2. Fall. Es ist kein Thriller, zeigt aber sehr gut Ermittlungsarbeit. Auch wenn man nach dem 2. Drittel weiß, wer der Täter ist, ist es immer noch interessant, wie Carl und Assad ihn ermitteln.

Und die Story ??  ----  Achja,  die Story !
Da müßt ihr schon die Inhaltsangabe vom Buch selbst lesen - oder bei Amazon !



Cornelia

  • Gast
Re:Jussi ADLER-OLSEN - "Erbarmen"
« Antwort #1 am: 10. Dezember 2009, 18:25:57 »
Danke für die ausführliche Schilderung deiner persönlichen Eindrücke, Erlendur, die ich mit Genuß gelesen habe!  :)

In welchem Kartoffelbereich würdest du das Buch denn ansiedeln?

Offline Manuela

  • hat sich schon mal ein Buch aus der Bücherei ausgeliehen
  • ***
  • Beiträge: 198
Re:Jussi ADLER-OLSEN - "Erbarmen"
« Antwort #2 am: 24. Oktober 2010, 19:42:08 »
Was mich bei der Sache stutzig machte, was die Polizei vorher ermittelt hat. Das Sonderdezernat Q wurde ja zusammengestellt, um ungeklärte Fälle "abzuarbeiten". Es ist mir immer wieder aufgefallen, das einfache Fragen und Nachforschungen nicht ge/angestellt wurden, die die Ermittler im Endeffekt zur richtigen Spur führten.

Der Wechsel zwischen den Jahren war für mich anfangs schwierig, jedoch mit fortschreitender Seitenzahl klarer.
Es sprang immer zwischen 2002 und 2007 hin und her. Denn die Entführung fand 2002 statt und die Ermittlung 2007.

Ich will hier auch nicht vergessen, die Entführte zu erwähnen, die 5 Jahre in einer Druckluftkammer (Druck wurde von 2 auf 6 bar jährlich erhöht) leben mußte und ihre einzige Abwechslung die tägliche Essensration war. Sie hatte weder Hygieneartikel, noch Kleidung (außer das was sie trug), kein Bett, nichts.....

Ich vermutete schon recht früh wer der Entführer war.



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« Letzte Änderung: 24. Oktober 2010, 19:44:03 von Manuela »
Liebe Grüße

Manuela