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Krimi => Rezensionen => Thema gestartet von: Magellan am 26. September 2009, 17:23:12

Titel: Jeff Lindsay: Dunkler Dämon
Beitrag von: Magellan am 26. September 2009, 17:23:12
Dexter is back!
Nach „Des Todes dunkler Bruder“, was ja schon allein ein Brecher par excellence war, hat Jeff Lindsay mit „Dunkler Dämon“ die Reihe um den Blutspritzeranalytiker und Serienkiller-Killer Dexter Morgan (mitsamt Alter Ego „Dunkler Passagier“) konsequent weitergeführt und einen wie ich finde genialen zweiten Teil abgeliefert. Zugegeben, man hat nicht mehr so viele „Aha“ - Erlebnisse, die Story ist nicht mehr so spannend und bis auf die „Besonderheit“ von Cody, dem Sohn von Dexters „Freundin“ Rita, gibt es kaum Neues. Erwartet auch kein Mensch
Was die meisten Leser Lindsays begeistert, ist die herrlich lakonische und trockene Sprache, die Dexter ausmacht. Es ist einfach genial, wie staubtrocken und „gefühllos“ er die Umwelt und seine Mitmenschen seziert und sich selbst als „Imitat“ eines Menschen betrachtet. Hier wird besonders gut deutlich, was Dexter für den Job des „einsamen Rächers außerhalb geltender Nomen“ geradezu prädestiniert. Seine Gefühlskälte darf allerdings nicht mit Unmenschlichkeit gleichgesetzt werden, da er das nicht ist. Er kann „nur“ keine Gefühle empfinden, was durch seine Vergangenheit (allerdings nicht explizit!) erklärt wird.
„Dunkler Dämon“ ist ein Krimi der Extraklasse, schonungslos, kalt, aber doch von einer gewissen „menschlichen“ Wärme durchzogen, auch wenn Dexter das so nie zugeben würde.
Uneingeschränkte Empfehlung!
P.S.: Es bietet sich an, „Des Todes dunkler Bruder“ zuerst zu lesen!