*Kraut und Rübchen* - Elke Pistor
Eins der herrlichsten Bücher, die ich dieses Jahr gelesen habe, dieser neue emons-Landkrimi!
Göttlich skurile Ausgangsituation, wenn alle Dorfbewohner hoffen, dass Katharina, als Erbin des Hofes ihrer verstorbenen Tante Marion, auch in anderer Hinsicht deren Nachfolge antritt. Die Dreistigkeit und Übergriffigkeit, mit der die Dorfleutchen in Katharinas Haus ein- und ausgehen ohne Rücksicht auf Privatsphäre würde jeden normalen Menschen wahnsinnig machen.
Ich finde, das Buch ist wahnsinnig gut geschrieben, angefangen bei Katharinas Gefühlswelt bis hin zu den liebevoll-durchtriebenen Aktionen der Dörflerinnen. Selbst die Tiere, der Kater Herr Hoppenstedt und die Ziegen Marylin, Jane und Rita nebst Bock Ludwig, haben Charakter und ich habe sie sofort ins Herz geschlossen.
10 Kartoffeln und eine dicke Leseempfehlung!
*Tod am Maschteich* - Marion Griffith-Karger
*Tod am Maschteich* ist der Auftakt einer Krimi-Reihe um die Hauptkommissarin Charlotte Wiegand, die in Hannover spielt.
Der Schreibstil der Autorin hatte mich schon im Landkrimi "Wenn der Mähdrescher kommt" sehr gut gefallen, was dazu geführt hat, dass ich diese Serie begonnen habe - neben der Tatsache, dass sie "nebenan" in Hannover spielt und ich immer wusste, wo die Akteure gerade unterwegs waren.
Der Fall ist spannend, die Szenen mit gefangengehaltenen Frauen intensiv, aber angenehm kurz. Die handelnden Personen sind wundervoll charakterisiert, sie erwachen beim Lesen zum Leben und ich habe sie immer vor mir gesehen bzw. fühlte mich beim Lesen mittendrin.
Leider fand ich es völlig unrealistisch, dass die Kommissarin nicht merkte, dass ständig jemand in ihrer Wohnung war und sogar "Zeichen" hinterlies. Dafür zweifelte Frau Kommissarin lieber an ihrem Verstand oder befürchtete Alzheimer. Bei der sonst so misstrauischen und hinterfragenden Kommissarin war das einfach nicht glaubhaft.
Alles in allem ein schöner Auftakt mit sympatischem Team. Ich freu mich auf den nächsten Band "Das Grab in der Eilenriede"
*Brook und der Skorpion* - Cornelius Hartz
Das Buch hat mich leider nicht überzeugt. Zu viele Klischees mit dem vom Schicksal gebeutelten alternden Kommissar, dem religiösen Fanatiker und dem sanften, hochsensiblen Pastor.
Dazu kam noch, dass der Täter ganz entschieden zu früh absehbar war und damit auch nicht mehr viel Spannung übrig blieb.
Der Schreibstil hingegen war sehr angenehm, das Buch war flüssig zu lesen. Reicht mir aber trotzdem nicht...