So, die „Hetzjagd am grünen See“ ist vorbei und ich werde mal etwas zu meinen Gedanken und Eindrücken dazu schreiben.
Der Schreibstil von Elke Schwab ist flüssig und die Kapitel sind kurz. Obwohl ich ein „langsamer Leser“ bin , lässt sich das Buch recht flott lesen.
Die Story ist für mich eine reine Frage „ des Geschmacks“ .
Ich will hier nicht verschweigen, dass ich im mittleren Drittel kurz davor war, das Buch aus der Hand zu legen.
Aber da ich der Autorin auch „künstlerische Freiheiten“ einräume, habe ich über die für mich utopischen Kapitel hinweggelesen.
Aber im Schlussdrittel nahm die Geschichte dann noch einmal „Fahrt auf“ !
An einigen Stellen wurde doch etwas zu „dick aufgetragen“, wie z.B. die plumpe Anmache
der Kripo-Beamtin und dass alle Saufkumpanen „Dreck am Stecken „ haben.
Ich könnte noch einige andere Stellen aus dem Buch aufführen, möchte jedoch die Spannungsmomente erhalten, da das Buch für einen Krimifan durchaus lesenswert ist.
Für mich gab es eigentlich nur einen negativen Punkt an dem ansonsten auch gut recherchierten Buch ! Bei dem angeblichen Suizid des Försters. Diese Geschichte hakt doch erheblich. Suizid ohne Mittel ??? Die Schußwaffe fehlt und trotzdem wird auf Selbstmord erkannt ? Das ist wie: jemand erhängt sich, aber der Strick wird nicht gefunden !
Suizid mit einer Langwaffe ist ohnehin schon schwierig.
Mehr möchte ich dazu nicht sagen und schreiben. Es würde hier den Rahmen sprengen.
Für mich sehr positiv war , neben den schon erwähnten guten Recherchen bei den Ballistikern des LKA Saarbrücken bzw. wohl bei der Forstverwaltung , war etwas, worüber hier vielleicht geschmunzelt wird:
Endlich einmal reden sich die Akteure nicht mit ihren Deinstgraden an.
Herr Hauptkommissar , Herr Staatsanwalt ! „ Mein Name ist Hauptkommissar XY „
und ähnliche Sachen.
Laßt euch geschrieben sein: So machen WIR das nicht. So sprechen wir auch nicht.
Wir sprechen uns mit Vornamen an, teilweise mit Nicknames und stellen uns nur mit unseren Namen dem Bürger vor. Und unsere Staatsanwälte sprechen wir mit Namen an !
Nur vor Gericht heißt es Herr Vorsitzender oder Herr Staatsanwalt.
Desweiteren möchte ich die sehr gut dargestellte Dienstbesprechung im letzten Drittel des Buches erwähnen. Hier kann ich der Autorin nur ein Kompliment machen.
Solche Dienstbesprechungen laufen während einer Mordkommission zwei Mal am Tag ab.
Morgens und zum Dienstende. Es nehmen auch ALLE Kommissionsmitglieder teil.
Dies können durchaus auch 30 – 40 Ermittler sein. Und JEDER darf,kann,muß dort von seinen Ermittlungen berichten.
Denn in der rauen-grauen Realität wird ein Fall nicht durch Herrn Hauptkommissar XY geklärt sondern durch die gesamte Kommission einschließlich der KT. Entschuldigung: Kriminaltechnik.
Wie ich Eingangs schrieb sind dies alles meine Eindrücke und Gedanken. Und die sind natürlich auch dienstlich eingefärbt.
Auch bin ich kein Literaturkritiker sondern eher ein Krimileser mit ( vielleicht fachpraktischen ) Wissen .
Da die Geschmäcker auch verschieden sind, werde ich auch keine Kartoffeln verteilen.